Weinviertler Vogelkunde
Welche Vögel besuchen unsere Gärten im Weinviertel?
Piepschmatz im Gespräch mit
Frau Hetzendorfer (langjährige Kundin)
Piepschmatz im Gespräch mit
Frau Hetzendorfer (langjährige Kundin)
In einem typischen Weinviertler Garten findet man?
Frau Hetzendorfer:
„Kohlmeise, Sperlinge, Blaumeisen, Stare, Amseln, Kernbeißer, Buntspecht, Elster, Saatkrähen (Winter), Nebelkrähe, Rabe, ab und zu Stieglitz, Rotkehlen, Buchfink, Bergfink, Erlenzeisig.
Eichhörnchen sitzen manchmal im Garten und knabbern die Sonnenblumenkerne auch gerne mit.“
Wer füttert gerne?
Frau Hetzendorfer:
„Jeder der eine Freude an den kleinen Vögeln hat, ihnen gerne zusieht, beobachtet und unterstützen will bei der Nahrungsaufnahme. Birdwatching ist ein Hobby, das mir Ausgleich und Beruhigung zum Alltag und zur Hektik bietet.
Ich kann mir vorstellen, dass die Vogelfütterung in weiterer Folge auch für Altenheime ein Thema wird, speziell in Corona-Zeiten. Ich weiß von meiner Mutter, dass sie sich immer freut, wenn die Kohlmeisen kommen. Besonders im Frühjahr, Sommer kümmern sich die Vogeleltern um die Vogelkinder und es ist rührend, ihnen zuzusehen.“
Futterstelle richtig angelegt?
Frau Hetzendorfer:
„Am Besten mehrere Futterstellen im Garten verteilen und platzieren. Besonders viel Freude bereitet es, die Futterstellen von drinnen aus beobachten zu können. Das genieße ich besonders im Winter und ist gerade für Kinder und auch für ältere Personen ein schönes Erlebnis. Das ermöglicht verschiedenen Vogelarten und Vogelgruppen gleichzeitig einen Zugang zum Futter. Wenn man selbst gerne im Garten werkt und das Grüne genießt, ist es am besten die Futterplätze an versteckten, geschützten Flecken aufzubauen. Die Vögel fressen gerne im Gebüsch und kommen, wenn dann ganz leise und heimlich, zu ihren Lieblingsplätzen. Da wird man zum Beobachter!
Wichtig ist auch, wo sie fressen: Ich biete Futter am Boden und in Vogelhäuschen, Futterschaukel an.
Das Rotkehlchen kommt hauptsächlich im Winter und sucht gerne am Boden.
Die Amsel ist das ganze Jahr über bei uns und sucht am Boden und benötigt nur im Winter Futter dazu.
Die Meisen sind im Futterhaus.
Die Sperlinge, Türkentaube und Star sind im Haus und oft am Boden.
Die Ringeltaube sucht am Boden.
Wasserstellen eventuell mit Steinen versehen, um auch Insekten Ausstiegshilfe zu bieten und regelmäßig säubern. Wenn möglich schattig aufstellen, damit sich das Wasser im Sommer nicht zu sehr erhitzt und verkeimt.“
Wie ist ihre Ansicht zum Thema Ganzjahresfütterung?
Frau Hetzendorfer:
„Ich hole etwas aus: Vor vielen Jahren habe ich ein leeres Silo-Vogelhäuschen über den Sommer hängen lassen, nach dem Motto ist ja witterungsbeständig. Eine Kohlmeise hat sich abgemüht, in das Innere des Häuschens zu kommen. Mit großer Ausdauer und für mich unverständlich. Erst viel später, als ich das Vogelhaus wieder im Herbst/Winter befüllt hatte, bemerkte ich die wenigen Sonnenblumenkerne. Diese hätte die Meise dringend im Sommer benötigt. Jahre später fiel mir auf, dass im Frühjahr die Vögel an der Futterstelle mehr werden. Die Menschen stellten die Fütterung ein und ich wollte den Vögeln weiterhin Nahrung anbieten. So kam ich zu Euch – Familie Brandtner! In den letzten Jahren habe ich immer wieder Durchzieher im Garten gehabt: im März, April wenn die Zugvögel vom Süden weiter Richtung Norden fliegen. So konnten die Erlenzeisige und heuer große Trupps von Bergfinken (wunderschön anzusehen) sich bei mir im Garten erholen und Kraft für den weiteren Flug tanken. Sie bleiben ungefähr zwei Wochen lang und nahmen Futter nur vom Boden auf.
Das Pro für die Ganzjahresfütterung: Durch das Nahrungsangebot kann ein wichtiger Beitrag zu einem größeren, erfolgreichen Brutaufkommen gemacht werden.“
Wann fressen Vögel? Gibt es so etwas wie ein Frühstück bzw. Mittagessen bzw. Abendessen oder fressen Vögel einfach immer und verteilt am ganzen Tag?
Frau Hetzendorfer:
„Ja, es gibt Zeiten für gewisse Vögel. Sperlinge sind immer da, ebenso Türkentauben. Die Elster, die Ringeltaube kommen nur zu bestimmten Zeiten, eher abends.“